Ziel: Kräfte auf die Gewindeflanken minimieren
Um das Produktportfolio weiter zu entwickeln, entwickelt BIG Daishowa im hauseigenen „MEGA Technical Center“ ständig neue Werkzeugkonzepte. Eines der Produkte, welches aus diesen Anstrengungen hervorging, ist das Gewindeschneidfutter MEGA Synchro. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Ausgleichsfutter, welches mittels elastischer Komponenten die Synchronisationsfehler zwischen Werkzeugmaschine und Werkzeug kompensiert. Denn grundsätzlich besteht die Herausforderung beim Gewinden darin, Längenunterschiede hervorgehend aus der Spindeldrehzahl sowie dem eingesetzten Vorschub im Verhältnis zur Gewindesteigung und Gewindetiefe zu minimieren, um die daraus resultierenden Axialkräfte auf die Gewindeflanken zu minimieren. Hohe Axialkräfte hätten Ausbrüche an den Gewindeflanken und eine verkürzte Lebensdauer des Gewindebohrers zur Folge.
„Obwohl moderne CNC-Maschinen über eine Synchronspindel verfügen, treten noch immer kleine Synchronisationsfehler auf“, sagt Masayuki Doi, Entwicklungsleiter von BIG Daishowa. Selbst bei geringer Abweichung würden sofort hohe axiale Kräfte auf die Flanken des Gewindebohrers wirken.
Optimierte Konstruktion dank Zerspankraftmessung
Um die Konstruktion des MEGA Synchro zu optimieren, setzte BIG Daishowa auf ein 3-Komponenten-Dynamometer von Kistler. Das piezoelektrische Zerspankraftmessgerät misst kompakt 170x140mm und kann auf dem Tisch der Werkzeugmaschine montiert werden. Es verfügt über eine große Steifigkeit und somit eine hohe Eigenfrequenz, was es erlaubt, selbst bei hohen Drehzahlen die Kräfte pro Schneide sehr genau zu messen. „Dank den präzisen Messungen mit dem Dynamometer von Kistler und den daraus gewonnenen Erkenntnissen haben wir die Konstruktion soweit anpassen können, dass sich die Kraft auf die Gewindeflanken drastisch reduziert hat“, weiß Doi. Zum Vergleich: Beim Gewinden mit einem Spannzangenfutter wirken axiale Kräfte mit bis zu 750 N auf den Gewindebohrer, beim MEGA Synchro hingegen sind es maximal 60 N. Die Lebensdauer eines M12-Gewindebohrers erhöht sich dadurch um den Faktor 2,4.
„Dank den präzisen Messungen mit dem Dynamometer von Kistler und den daraus gewonnenen Erkenntnissen haben wir die Konstruktion soweit anpassen können, dass sich die Kraft auf die Gewindeflanken drastisch reduziert hat.“
Masayuki Doi, Entwicklungsleiter BIG Daishowa
Doi ist sich sicher: „Ohne das Zerspannkraftmessgerät von Kistler hätten wir den MEGA Synchro nicht entwickeln können.“ Zudem setzt BIG Daishowa, im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, bei der Klemmung des Gewindebohrers nicht auf herkömmliche ER-Spannzangen, sondern auf die hauseigenen Präzisionsspannzangen mit mehr Anlagefläche und einer geschliffenen und nutenfreien Spannmutter für erhöhte Laufruhe.