ComoNeoMULTIFLOW: automatische Heißkanalbalancierung
Bevor er zu EVCO stieß, führte Mike Busser sein eigenes Kunststoffunternehmen für Mikropräzisionsteile, wo er nun seit mehr als drei Jahren als Innovation Center Manager tätig ist. Er berichtet:
„Die Anforderungen an die Medizinprodukte-Herstellung bezüglich Normen und Vorschriften sind viel höher als in anderen Branchen. Wir wollen unseren Kunden Lösungen mit Mehrwert anbieten. Der Trend zeigt klar in Richtung Nullfehler-Produktion – und da kommt Kistler ins Spiel.“
Mike Busser, Innovation Center Manager bei EVCO Plastics
Die beiden Unternehmen sind auf der K 2019 in Düsseldorf zum ersten Mal in Kontakt getreten, als EVCO nach Optimierungspotenzial für seine Medizintechnik-Produkte suchte. Auf dieser Fachmesse lernte EVCO die Werkzeuginnendrucksensoren von Kistler und das Prozessüberwachungs- und -steuerungssystem ComoNeo kennen - inklusive ComoNeoMULTIFLOW, einer Funktion, welche die Heißkanalbalancierung für Mehrfachwerkzeuge basierend auf präziser Werkzeuginnendruckmessung ermöglicht. „MULTIFLOW erkennt verschiedene Füllungsstatus in einzelnen Formnestern und passt die Temperatur der Einspritzdüsen automatisch an“, erklärt Busser. „Wir verwenden das System zurzeit für die Nullfehler-Produktion einer Komponente für ein medizinisches Diagnose-Kit. Im Prinzip haben jedoch heute all unsere Formen eine Tasche für Sensoren von Kistler. Nun, da uns das Team von Kistler in den USA mit einem tragbaren ComoNeo ausgestattet hat, sind wir in der Lage, es flexibel für verschiedene Projekte einzusetzen.“
Multiple Vorteile durch integrierte Messtechnik
Die derzeitige Lösung bei EVCO arbeitet mit 16 Kraftmessringen 9011C von Kistler - eine für jede Kavität am Fließwegende, mithilfe einer Hülse indirekt gelagert. Verbindungskabel können im Fall von Schäden oder Übertragungsproblemen unabhängig vom Sensor gewechselt werden; nicht den Anforderungen entsprechende Formteile werden an jeder Kavität per Roboter aussortiert. Das Verfahrenstechnik-Team unter der Führung von Mike Busser hat außerdem ein Diagnose-Tool eingebaut, das den Status des Werkzeugs und des integrierten Messsystems von Kistler jederzeit überwachen kann. „Diese einzigartige Lösung hat uns sehr dabei geholfen, die Nullfehler-Produktion für unsere Kunden zu realisieren. Ohne die enorme Unterstützung von Kistler USA - namentlich durch Jim Flom, Curtis Krick und Mike Prisby, die nun zur Familie gehören - wäre das nicht möglich gewesen. Durch den Einsatz von ComoNeo haben wir nicht nur die Herausforderung des Kernversatzes eliminiert, sondern auch die Produktivität gesteigert und die Durchlaufzeit verringert. “Angesichts dieser überzeugenden Resultate und der umfassenden Kundenzufriedenheit sind die beiden Unternehmen bereit, eine strategische Partnerschaft zu lancieren. Anna Bartz meint dazu: „Unser Wachstum und die Erfolgsgeschichte mit Kistler beginnen gerade erst. Mit Hilfe von Kistler können wir unseren Kunden Lösungen anbieten, die sie noch gar nicht kennen. Wir schauen uns zum Beispiel bereits Projekte in unserem Großteilegeschäft an und es gibt eine Gelegenheit mit einem weltweit präsenten Medizinprodukte-Hersteller, bei der wir mit Sicherheit auf Kistler zählen können.“
Fortschritt und Innovation zusammen mit Partnern und Kunden
Ein weiteres zentrales Element des gemeinsamen Vorgehens von EVCO und Kistler wird die Kundeninformation sein. Lösungen von Kistler sind in den USA noch nicht so bekannt oder breit vertreten wie in anderen Märkten. Ein Tech Center, das alle Technologien und Chancen aufzeigt, welche die beiden Partner zusammen einem größeren Publikum anbieten können, wäre ein wichtiger Schritt nach vorn im Spritzgießen und in der Kunststoffverarbeitung allgemein. Wie Busser bemerkt, könnte dies enormes Potenzial für Kunden von EVCO in Amerika und darüber hinaus freisetzen. „Wir können mehr tun! Das war immer unsere Einstellung und Botschaft an unsere Kunden. Zusammen mit Kistler sind wir in der Lage, ihnen Lösungen für Bedürfnisse zu bieten, derer sie sich bisher nicht bewusst waren. Dafür ist vorher allerdings einiges an Aufklärung nötig.“ James Flom, Field Sales Engineer Plastics bei Kistler, kommentiert: „Wir lassen uns voll und ganz auf die Idee ein, zusammen neue und bestehende Kunden zu informieren, und wir freuen uns auf die vielen neuen Chancen und Programme. “Das Spritzgießen ist eine Technologie, die niemals stillsteht. Bei EVCO untersuchen Ingenieurinnen und Ingenieure Wege, die Rückverfolgbarkeit bis hinunter zum einzelnen Formteil und dessen Manufacturing Footprint zu verbessern (einschließlich der vollständigen Aufzeichnung der Produktionsbedingungen) - sogar für hohe Volumen von Millionen Formteilen. „Wir erfassen hier bereits wertvolle Daten aus dem ComoDataCenter, es gibt aber noch einiges zu tun, bis wir die Daten jedem einzelnen produzierten Formteil zuweisen können - zum Beispiel mit einem QR-Code“, erklärt Busser. Flüssigsilikon (LSR - Liquid Silicone Rubber) ist eine weitere Innovation, die EVCO vorantreibt. Der einzigartige Werkstoff bietet neue Möglichkeiten für die Industrie im Allgemeinen und die Medizintechnik-Branche im Besonderen. „Es gibt zahllose mögliche Anwendungen, aber auch viel Skeptizismus auf dem Markt, da die Technologie so andersartig ist. Mit Kistler als Trumpf in der Hinterhand sind wir jedoch optimistisch, dass wir die verbleibenden Hindernisse überwinden und die Technologie vor Ende 2022 auf den Markt bringen werden.“