Die Komplexität von Schraubverbindungen in der hochqualitativen Serienfertigung wird zumeist unterschätzt.
Winterthur, April 2019 – Das Verschrauben ist eine der der am häufigsten angewendeten Verbindungstechnologien und damit ein zentraler Eckpfeiler vieler Industrien, allen voran der Automobilbranche. Kistler hat in den letzten Jahren kräftig in diese Technologie investiert, um seinen Kunden Know-how und Qualitätssicherung aus einer Hand zu bieten – von der Analyse der einzelnen Schraubverbindung über die Werkzeugprüfung bis zur Prozessüberwachung.
Schraubverbindungen haben in der industriellen Produktion weltweit zunehmend an Relevanz gewonnen, bilden sie doch eine zentrale Voraussetzung für Sicherheit und Funktionalität. Der vermeintlich simple Prozess, zwei oder mehr Bauteile mit einer Schraube dauerhaft zu verbinden, stellt sich insbesondere in der Serienmontage, wo es um große Stückzahlen geht und immer kürzere Taktzeiten geht, als Herausforderung dar. Das zeigt sich eindrücklich, wenn man einen Blick auf den Automobilindustriemarkt wirft: Kein Jahr vergeht, ohne dass ein Automobilhersteller zu einer Rückrufaktion wegen mangelhafter Schraubverbindungen gezwungen ist.
Nach Einschätzung des Beratungshauses Archetype Joint LLC geht die Automobilindustrie davon aus, dass 70 % der Garantiekosten und 20 % aller Rückrufe direkt oder indirekt durch fehlerhafte Schraubverbindungen verursacht werden. Doch auch in anderen Industriebereichen wie Windkraft oder Elektronikfertigung spielen Schraubverbindungen eine wichtige Rolle: Während Windräder von massiven Schrauben der Größe M48 zusammengehalten werden, liegt bei filigranen Elektronikbauteilen alles auf engem Raum – die Herausforderungen sind jedoch in beiden Bereichen ähnlicher Natur: Wie lassen sich Vorspannkräfte präzise reproduzieren? Wie lassen sich einmal montierte Schraubverbindungen auf Qualität prüfen? Und wie kann man den Langzeiteinfluss realer Belastungen, etwa Vibration, untersuchen?
Mehr Wirtschaftlichkeit durch Qualitätssicherung
Die Qualität der Schraubverbindungen zählt zu den Schlüsselfaktoren, die über den wirtschaftlichen Erfolg eines produzierenden Unternehmens entscheiden. Die Konsequenzen mangelhafter Verbindungen können sich – zusätzlich zu den Gefahren für den Endkunden etwa im Fall der Automobilindustrie – schnell rufschädigend auswirken. Deshalb wird heute ein immer höheres Niveau der Qualitätssicherung vorausgesetzt. Oliver Schnerr, Head of Sales der Division IPC bei Kistler, betont: „Die strategische Leitung unseres Unternehmens hat die zentrale Rolle von Schraubverbindungen frühzeitig erkannt und entsprechend in das notwendige Applikationswissen investiert. Dieser Einsatz zahlt sich für die Kunden von Kistler heute gleich mehrfach aus: Denn wenn es um die Qualitätssicherung in der Fertigung und Montage geht, können wir unseren Kunden mehrere führende Lösungen anbieten – sei es zur Prüfung der einzelnen Schraubverbindung, zur Prüfung von Drehmomentwerkzeugen oder zur Prozessüberwachung während des Verschraubens.“