Flüssigerdgas als alternative Energiequelle wird in eigens hierfür konstruierten LNG-Tankern (Liquefied Natural Gas) rund um die Welt verschifft. Die Tankaufbauten dieser Schiffe müssen den Schwappbewegungen des Flüssiggases auch bei hohem Wellengang standhalten. Für eine Prüfung und Bewertung der Sloshing-Dynamik versieht Kistler Forschungslaboratorien weltweit mit anwendungsspezifischen Drucksensoren, u. a. in Gestalt von IEPE-Sensoren und besonders kompakten Lösungen.
Erdgas lässt sich ökonomisch nur in flüssiger Form transportieren. Durch Abkühlen des Gases auf –162°C verringert sich sein Volumen auf ein Sechshundertstel; in dieser Form wird es in LNG-Tanker gefüllt. In nur teilweise gefüllten Tanks verursachen Wind und Seegang Bewegungen des verflüssigten Gases. Diese mit dem englischen Begriff „Sloshing“ bezeichneten Bewegungen können sich auf die Stabilität des Schiffes auswirken und die Tankmembranen im Innern erheblichen Belastungen aussetzen.
Zahlreiche Forschungslaboratorien auf der ganzen Welt untersuchen die durch Sloshing induzierten dynamischen Belastungen der Tankaufbauten von LNG-Tankern. Zur Messung wird in der Regel ein rechteckiges 2D-Modell eines Flüssigerdgastanks auf einem Hexapod verwendet; auch kleinmaßstäbliche 3D-Modelle gelangen zum Einsatz. Die Drucksensoren werden in Cluster-Form an verschiedenen Stellen des Tankmodells angebracht, an denen die Wahrscheinlichkeit erheblicher Stoßeinwirkungen am höchsten ist.