Was ist eine quasi-statische Messung und wie unterscheidet sich diese von einer dynamischen Messung?
Die piezoelektrische Technologie ist eine Messtechnologie, die sich ganz besonders für die Erfassung von dynamischen Vorgängen eignet. Mit Piezoelektrik können allerdings nicht nur dynamische, sondern auch quasi-statische Vorgänge präzise erfasst werden. Man unterscheidet somit in der piezoelektrischen Messtechnik zwischen quasi-statischer und dynamischer Messart.
In der piezoelektrischen Messtechnik ist der Isolationswiderstand von großer Wichtigkeit. Je größer der Isolationswiderstand im System, desto kleiner der Signaldrift. Wäre es in der Realität möglich, unendlich hohe Isolationswiderstände zu erreichen, könnten statische Ereignisse, beispielsweise eine Gewichtsmessung über mehrere Tage oder Wochen problemlos mit piezoelektrischer Messtechnologie erfasst werden. Der beschriebene Isolationswiderstand ist in Wirklichkeit nie unendlich groß, wodurch es immer zu einer sehr geringen Signaldrift kommt. Man spricht in diesem Fall von einer 'quasi-statischen' Messung.
Die Messung von schnellen Ereignissen, wie zum Beispiel die Beschleunigungsmessung bei einem Fahrzeug auf dem Testgelände wird als dynamisches Messen bezeichnet. Aufgrund der Dynamik des Ereignisses spielt der Isolationswiderstand im System dabei eine untergeordnete Rolle.
Besonders der untere Frequenzbereich der Messung wird maßgeblich durch den Ladungsverstärker und die getroffenen Einstellungen bestimmt. Die entscheidenden Elemente sind die Zeitkonstante und der Zeitkonstantenwiderstand.
Transiente oder dynamische Signale werden mit kurzer Zeitkonstante ('Short') erfasst. Für statische bzw. quasi-statische Signale, die über eine längere Zeit aufgenommen werden sollen, ist es von Vorteil, die Einstellung 'long' zu wählen.