Sensorkalibrierung


Was ist eine Sensorkalibrierung?

Unter einer Sensorkalibrierung versteht man in der Messtechnik die Summe der Tätigkeiten, die dazu dienen, unter festgelegten Bedingungen den Zusammenhang zwischen den von einem Messinstrument, wie beispielsweise einem Sensor, oder Messsystem ausgegebenen Werten einer Messgröße mit zugehöriger Messunsicherheit und den zugehörigen durch Normale festgelegten Werten einer Messgröße mit zugehöriger Messunsicherheit festzustellen.

    Im akkreditierten Kalibrierlabor: ein Präzisionskalibrator wird zur Kalibrierung eines Ladungsverstärkers eingesetzt.
    Im akkreditierten Kalibrierlabor der Firma Kistler - ein Spezialist kalibriert mittels eines Präzisionskalibrators den Ladungsverstärker LabAmp (links im Bild).

    Manchmal wird der Begriff „Kalibrierung“ eines Messinstrumentes (Sensors) oder Messsystems mit dem der „Justierung“ verwechselt. Beim Justieren werden die Parameter eines Messsystems so angepasst, dass es die gewünschte Messgröße richtig anzeigt.

    Warum ist Sensorkalibrierung so wichtig?

    Die Kalibrierung weist die Präzision und Reproduzierbarkeit von Messinstrumenten, zum Beispiel von Sensoren und Messsystemen, aus. Sensoren, welche kalibriert sind, sind die Voraussetzung für präzise, zuverlässige und reproduzierbare Messergebnisse. Die Kalibrierung ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine wirksame Qualitätssicherung.

    Wie wird die Kalibrierung dokumentiert?

    Das Ergebnis der Kalibrierung wird mittels eines Kalibrierscheins, eines Kalibrierzertifikats oder Kalibrierberichts dokumentiert. Diese Dokumente können durch die Angabe von Normalen die Rückführbarkeit auf nationale und internationale Standards ausweisen. Mittels einer Angabe, einer Kalibrierfunktion, einer Kalibrierkurve, Kalibriertabelle oder eines Kalibrierdiagramms wird das Ergebnis einer Kalibrierung ausgedrückt.

    Was ist eine Rekalibrierung? Warum ist diese unerlässlich?

    Durch Abnutzung, Alterung und Umwelteinflüsse kann die Genauigkeit selbst des präzisesten und empfindlichsten Messinstruments oder Messsystems nachlassen. Es sollte daher in regelmäßigen Abständen rekalibriert werden. Die DIN EN ISO 9001 schreibt vor, dass ein Prozess für die Prüfmittelüberwachung eingeführt wird und die Messmittel kalibriert werden müssen. Aus diesem Grunde verfügen viele Unternehmen über Qualitätssicherungssysteme, die Kalibrierungen in regelmäßigen Abständen vorschreiben.

    Wie werden Sensoren unterschiedlicher Messgrößen kalibriert?

    Je nach Messgröße werden Sensoren in unterschiedlicher Weise kalibriert. Bei der Drucksensorkalibrierung, Kraftsensorkalibrierung, Drehmomentsensorkalibrierung und Beschleunigungssensorkalibierung kommen jeweils andere Kalibrierverfahren und Kalibriermaschinen zum Einsatz. 

    Was versteht man unter einer rückführbaren Kalibrierung in einem akkreditierten Labor? 

    Eine solche Kalibrierung wird in einem akkreditierten Labor nach DIN EN ISO/IEC 17025 durchgeführt und beinhaltet immer eine Messunsicherheitsangabe. Diese Norm implementiert die Vorgabe des internationalen Wörterbuchs der Metrologie und stellt die Qualität der Kalibrierlabore sicher. Rückführbare Kalibrierungen werden von Kalibrierlaboren durchgeführt, die nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert sind. Allein eine solche Kalibrierung garantiert die vollständige metrologische Rückführbarkeit auf nationale Standards.

    Welche Angaben muss ein Kalibrierschein enthalten? 

    • Bezeichnung des Prüflings (UUT = Unit Under Test)
    • Dokumentation der Kompetenz des Verantwortlichen
    • Dokumentation des Bezugsnormals und der Rückführbarkeit
    • Dokumentation der Umgebungsbedingungen
    • Messergebnis einschließlich der Messunsicherheit
    • Beschreibung und Dokumentation der angewandten Verfahrensweise
    • Datum: Kalibrierungen müssen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden